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Streak-Tag 65: Schöner Darßmarathon

Das Jahr 2015 könnte ein neues Rekord-und Premierenjahr werden.

Wir haben gerade einmal April und schon steckt der dritte Marathon in den Knochen. Aber auch das dritte weitere Bundesland ist abgehakt. Damit sind bei 31 Marathons schon 9 Bundesländer vertreten. Die restlichen liegen von der Entfernung her deutlich weiter weg. Zudem gehört der Darß-Marathon auch zu der Kategorie „DNS-Nachbearbeitung“. Also ein Marathon, bei dem ich in der Vergangenheit schon einmal angemeldet war, aber leider krankheitsbedingt nicht starten konnte. Außerdem war es erstmals der zweite Marathon in einem Monat. Zwar bin ich 2009 bereits zwei Marathons innerhalb von zwei Wochen gelaufen, aber das war im September (Berlin) und Oktober (Bremen).

Einquartiert hatten wir uns im Pommernhotel in Barth. Wir radeln ja mittlerweile sehr gerne und da lag es nahe, bei der schönen Landschaft die Startunterlagen radelnd abzuholen. Nach dem Organisatorischen haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Zingst unternommen, da es dort in den Mecklenburger Backstuben den leckersten Mohnkuchen der Welt gibt und ich liebe Mohnkuchen 🙂

Darß-Marathon

Das Ziel unserer Radelei

Super gestärkt ging es dann zu unserem Stützpunkt zurück. Dieses Mal waren es am Vortag eines Marathons insgesamt 59 Kilometer mit dem Rad.

Der Veranstaltungstag begann routiniert mit dem Packen der Sachen, dem Frühstück und der Anreise. Direkt hinter dem Ortschild Wieck wurden wir auf eine Wiese geleitet. Damit war unsere Parkplatzfrage mit einem Schlag geklärt. Dieses Mal war ich ohne mitlaufende Racebooker oder Täglichläufer am Start. Das bedeutete aber gleichzeitig, dass ich mir im Startbereich einen Mitläufer suchen musste. Mein Ziel war nämlich zu finishen, da ich nicht wusste, wie mein Körper auf den zweiten Marathon des Monats reagieren würde. Schließlich schreibt der Veranstalter selbst, dass der Darß-Marathon nicht bestenlistentauglich wäre.

Der Darß-Marathon ist ein landschaftlich sehr reizvoller Lauf mit der größten Anzahl an unterschiedlichen Untergründen, die ich jemals gelaufen bin und das will bei 18 verschiedenen Marathon-Orten in meiner „Karriere“ schon etwas heißen 🙂

Darß-Marathon

Topmotiviert vor dem Darß-Marathon

Unpünktlich um 9:02 Uhr ging die Meute auf die Strecke. Zur 10. Auflage dieses schönen Marathons durften ein paar Grußworte der lokalen Prominenz ja nicht fehlen.

Darß-Marathon

Die Meute geht auf die Strecke

Zuerst ging es etwa einen Kilometer durch den schönen Ort Wieck auf Darß mit seinen reetgedeckten Häusern. Im Anschluss folgten etwa 7 Kilometer durch die Wiecker Wiesen. Ein landschaftlich reizvoller Streckenabschnitt, bei dem ich sogar eine größere Anzahl meiner Lieblingstierchen beobachten konnte.

Darß-Marathon

Ein Teil des großen Schwanen-Schwarms

Leider hatte ich nach 3 Kilometern immer noch keinen Laufpartner gefunden und so fing ich bei KM 3 schon an, die Läufer „einzusammeln“. Ich hatte mir ja zum Glück an diesem Tag nichts anderes vorgenommen 🙂

In Prerow ging es ein paar Kilometer mitten durch den Ort. Hier wurde man an allen Ecken und Enden angefeuert und gefeiert. Im Anschluss folgten ca. 9 Kilometer durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Wer jetzt denkt: „Wald ist Wald“ hat sich gehörig getäuscht. Der Darßwald bietet nicht nur eine Fülle von unterschiedlichen Untergründen (Matsch, Betonplatten, weicher bis harter Waldboden etc.), sondern auch die skurrilsten Ansichten.

Darß-Marathon

Sumpfbereich von KM 10 bis KM 11

Bei KM 19 wird der geneigte Marathoni vom Darßwald wieder ausgespuckt und es geht auf dem Deichradwanderweg in Richtung Ostseebad Ahrenshoop. Die malerische Künstlerkolonie wird auf dem Wanderweg entlang der Dorfstraße über den Grenzweg hoch zum Steilufer passiert.

Darß-Marathon

Kurz vor der Mitte noch top motiviert

In Ahrenshoop selbst hatte ich mehrfach das Gefühl die Strecke verlassen zu haben, da ich komplett alleine lief und auch keine anderen Läufer sah. Die regelmäßig aufgestellten Kilometerschilder beruhigten mich. Beim herrlichen Anblick der Ostsee wurde mir dann sehr wohl ums Herz. Zwar hatte ich durch die Wolken keine klare Sicht, dennoch war es ein sehr sehr schönes Gefühl direkt an der Steilküste entlang zu laufen. An einigen Abschnitten verlief die Strecke gerade einmal 1-2 Meter vom Rand des Abhanges. Ein einmaliges Erlebnis 🙂

Über den Boddenwanderweg ging es zum Hafen Althagen. Direkt am Wanderweg saßen ein paar junge Leute, die einen sehr privaten Verpflegungsstand aufgebaut hatten. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt wieder mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs, weshalb ich die dargebotenen Getränke nicht sofort gesehen habe. Am „normalen“ VP im Hafen erzählte mir ein Läufer, dass es dort diverse leckere Liköre sowie Sekt und dergleichen gab. Mist, laufe ich jetzt wieder zurück?

Auf dem Boddenwanderweg ging es zum beschaulichen Fischerdorf Born. Dieser Wanderweg hatte es absolut in sich. Gerade in einem Bereich, bei dem viele Marathonis sowieso schon Probleme mit dem eigenen Körper haben (Hammermann), gab es diverse, schlecht zu laufende Untergründe. Diese reichten von feinem Kies bis hin zum Schotter. In Born konnten sich die Knochen ein wenig beruhigen, bevor es ins Bliesenrader Gehölz in Richtung Bodstedter Bodden ging. In diesem Bereich bin ich zwei Mal ins Straucheln geraten, konnte mich zum Glück aber rechtzeitig fangen.

Kurz vor dem Ziel überholte ich noch einen Duisburger Marathoni, der mit dem Laufshirt des 10. Bremer Marathons unterwegs war. Erstaunlicherweise überquerte ich 8 Minuten schneller als in Tangermünde die Ziellinie.

Darß-Marathon

Das Ziel ist gaaanz nahe

Im Zielbereich habe ich mich noch kurz gestärkt, bevor es in Richtung „Duschen“ ging. Bis zum Ziel war es ein herrlicher Marathon. Danach eher eine folkloristische Massenveranstaltung. Beim Rosinenbrot hat mich eine Nordic Walkerin sogar zur Seite „geschoben“. Aber selbst die sogenannten Duschen konnten meine gute Laune nicht vermiesen.

Darß-Marathon

Da isse!

Fazit: Ein äußerst schöner Landschaftsmarathon, der mehr als empfehlenswert ist. Der Veranstalter sollte sich aber überlegen, ob er im nächsten Jahr die Richtung ändert. Dadurch hätte man die fiesen Untergründe gleich zu Beginn des Laufes. Bei den Duschen muss in jedem Fall nachgebessert werden. Ein Duschcontainer mit jeweils drei Duschen pro Geschlecht und Bierzeltgarnituren auf Stroh geht gar nicht!

Datum: 26. April 2015 um 9:02 Uhr
Strecke: 42,195 (Marathon)
Laufzeit: 4:33:43 Stunden
Trainingstyp: finishen
Ø Herzfrequenz: 138
Wetter: überwiegend Sonne, NO, 2 m/s, 12-15 Grad

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