Innerhalb von 7 Tagen 2 Marathons zu finishen ist für mich auch neu 🙂
Selbst 19 Stunden später bin ich noch total angefixt und kann es immer noch nicht realisieren, was da gestern eigentlich abgelaufen ist. Nach dem Berlin-Marathon vor einer Woche hatte ich noch sehr heftige Schmerzen in beiden Oberschenkeln. Diese haben innnerhalb der Woche zum Glück schrittweise nachgelassen. Zur Sicherheit bin ich für meinen Streak ausschließlich die Mindeststrecke gelaufen und habe selbst den Begleitlauf am Samstag ausgelassen. Die Entscheidung in Bremen zu starten fiel auch erst am Freitag beim Frühstück im daheim. Durch die Arbeit an der Facebook-Seite des Marathons stieg auch meine Nervösität und Vorfreude!
Pünktlich wie immer habe ich mich dann per Straßenbahn auf den Weg gemacht. So ein Marathon in der Heimat hat schon ein paar Vorteile. Vor dem obligatorischen Foddo mit den Racebookern gab es noch viele interessante Gespräche.

Ein Gespräch unter vielen 🙂
Am längsten habe ich mich dieses Mal mit unserem Jubilaren unterhalten. Gerd hatte sich den Bremen-Marathon für seinen 100. M/U ausgesucht…..eine gute Wahl 🙂

Entspanntes Gespräch mit unserem Jubilaren und seiner Frau
Bei dem Gruppenfoto hatte ich das Gefühl, dass dieses Mal deutlich weniger Mitgleder dabei waren. Leider startet der Halbmarathon erst 1:50 Stunden später. Da sind wahrscheinlich einige Racebooker lieber noch im Bett geblieben.

Das obligatorische Foddo!
Vor dem Start noch ein Selfie. Es war das erste Mal bei einem Marathon, dass ich beim Lauf mein Zauberknochen mithatte. Wir wollten einfach mal die swb-App testen, die bei uns leider nicht funktioniert hat 🙁

Grinsebärchen vor dem Start
Da ich nicht wußte, wie meine Oberschenkel heute reagieren werden, habe ich mich im Startbereich mal gaaaanz weit hinten eingereiht. Dort stand auch schon der Racebooker-Kollege Michael Mudder, der seinen ersten Marathon finishen wollte und ein wenig nervös war. Er wollte einfach nur ankommen und hatte sich keine Zeit vorgenommen. Besser konnte es für mich gar nicht laufen 🙂
Schnell noch ein Foto direkt nach dem Start……

Locker durch die Obernstraße
Die Oberschenkel hielten. Ein paar Kilometer weiter in der Straße Am Wall……..

Locker am Wall 😉
Die Oberschenkel hielten. Bei Kilometer 16 in der Stader Straße…….

Locker in der Stader Straße!
Die Oberschenkel hielten. In der Zwischenzeit hat Michael leider abreissen lassen. Er hatte immer wieder derbe Rückenschmerzen und war immer noch sehr nervös. Hinter dem Weserwehr habe ich mich dann durch Hermann und Anja mitziehen lassen. Hermann ist ein echter Ostfriese mit entsprechendem Slang. Er lief gestern seinen ersten Marathon. Anja ist mir bereits im letzten Jahr aufgefallen. Sie zelebriert eine Art Power-Walking. Im letzten Jahr habe ich sie zu Beginn des Marathons eingeholt, ein kurzes Schwätzchen gehalten und bin weiter gezogen. Kurz hinter dem Weserstadion hatte sie mich dann überholt. Ich beschloss, dass mir das in diesem Jahr nicht wieder passieren sollte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was die Ziel-60-Sammlerei aus einem Marathoni machen kann 🙂
Wir drei liefen bis Kilometer 22 komplett zusammen. Danach hat Anja sich an einer Verpflegungsstation etwas mehr Zeit gelassen und Hermann und ich sind dann bis Kilometer 36 alleine weitergelaufen. Jupp, bis Kilometer 36 bin ich komplett durchgelaufen. Das hat mich selbst noch am meisten erstaunt. Meine Oberschenkel haben sich bei Kilometer 10 schon seltsam angefühlt. Dieser Zustand ist bis zum Ende der Schlachte auch so geblieben. Von nun an bewegte ich mich nach dem Frankfurter Modell. Immer 300 Meter stramm gehen und danach leicht laufen. In der Unterführung Martinistraße gab es endlich die erlösenden Emotionen. Darauf habe ich bei meinem 35. Marathon allerdings lange warten müssen. Als ich bei 5:04 Stunden in die Obernstraße einbog, lernte ich die „Schattenseiten“ eines Ziel-60-Marathonis kennen. Zu allem Überfluss hatte ich mir vorher keinen Spickzettel mit den freien Zeiten gemacht. Zum Glück hatte ich mein Zauberknochen am Mann und ich schaute schnell auf meiner Website nach den freien Zeiten. Meine Vorahnung hatte sich bewahrheitet. Die Minuten 5:06 und 5:07 waren schon weg und für 5:05 hätte ich förmlich „spurten“ müssen. Also musste ich in der Obernstraße trödeln. Ich wollte nicht kurz vor der Zielmatte stehenbleiben und 2 Minuten warten. Alleine schon aus Respekt den anderen Marathonis gegenüber.

Der Schelm hat 2:30 Minuten getrödelt
Während der Trödelei haben mich noch einige Läufer „überholt“, unter diesen war auch Anja wieder. Im Ziel konnte ich die 5:08 von meiner Marathonuhr streichen! Danach habe ich mich noch kurz mit Anja unterhalten und ihr mein „seltsames“ Verhalten erklärt.

Zufrieden und durstig
Mit Michael habe ich mich noch kurz unterhalten. Er musste sich leider bei Kilometer 29 vom Besenwagen mitnehmen lassen. Mit zwei großen Blasen an jedem Hacken läuft es sich nicht allzu gut. Er wird hoffentlich einen neuen Anlauf unternehmen.

Michael musste leider passen!
Zurück bleib ein äußerster glücklicher „Spinner“ 🙂

Glücklich im Ziel
Fazit: Der Bremen-Marathon wird immer besser und für mich als Bremer ist er einfach Pflicht!
Datum: 4. Oktober 2015 um 9:46 Uhr
Strecke: 42,195 (Marathon)
Laufzeit: 5:08:33 Stunden
Ziel: genießen
Wetter: Sonne, SW, 2 m/s, 14-18 Grad